Dein Reich komme, Dein Wille Geschehe
Das Gebet ist das Herzstück unseres christlichen Glaubens. In den Evangelien lesen wir, dass Jesus selbst fast ständig im Gebet mit seinem Vater im Himmel war. Für Ihn war das die natürlichste und wichtigste Sache, die man tun konnte. Regelmässig zog er sich aus der Menge zurück, um Zeit mit seinem Vater zu verbringen; sogar seine eigenen Jünger wussten oft nicht, wo er war. Er verbrachte ganze Nächte allein auf dem Berg im Gebet.
Seine letzte Nacht vor seiner Verhaftung und Kreuzigung war eine lange Nacht der Tränen, die er in enger Gemeinschaft mit seinem Vater verbrachte. In einem bestimmten Moment, als er ins Gebet vertieft ist, fragen ihn seine Jünger: „Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger lehrte!“ (Lukas 11, 1). Jesu Antwort ist bemerkenswert einfach. „Bittet, so wird euch gegeben, suchet, so werdet ihr finden.“
Es ist zu jenem Zeitpunkt, wo Jesus seine Jünger das lehrte, was als „Das Vaterunser“ bekannt geworden ist. Dieses Gebet ist uns so vertraut geworden, dass wir oft Gefahr laufen, es für selbstverständlich zu halten. Ist uns die Tiefe dessen bewusst, was Jesus lehrte? Verstehen und fühlen wir, wie privilegiert wir sind, uns dem Schöpfer von Himmel und Erde nähern und ihn „Abba, Vater“ nennen zu dürfen? Glauben wir, dass, wenn wir im Glauben bitten, Er uns alles geben wird, worum wir bitten?
Das Vaterunser ist trügerisch einfach. Der Ausgangspunkt ist unsere Beziehung als Kinder (Söhne und Töchter), indem wir zu Gott, der alles geschaffen hat, als „unser Vater“ sprechen. Als nächstes betont Jesus die Göttlichkeit Gottes: „Geheiligt werde dein Name“. Gott ist nicht nur der Schöpfer – er ist der Autor und der Vollstrecker, der Anfang und das Ende. Wie Jesus später in seinem letzten Gespräch mit seinen Freunden in der Nacht vor seinem Tod (Johannes 14–17) so schön erklärt, können wir Gott „unseren Vater“ nennen, weil er der Vater Jesu ist. Die Einheit zwischen dem Vater und dem Sohn ist unsere, wegen Jesus. Er ist „der Weg“ zum Vater, die „Wahrheit und das Leben“.
Nachdem wir unsere rechte Beziehung zu Gott aufgebaut haben, worum sollten wir beten? Das allererste, wofür Jesus uns zu beten lehrt, ist das Kommen des Königreichs. Das „Königreich des Himmels“ ist das Hauptthema der Bibel. Tatsächlich können wir sagen, dass die Bibel, vom ersten Kapitel der Genesis bis zum letzten Kapitel der Offenbarung, vom Königreich des Himmels handelt.
Das Erstaunliche am Himmelreich ist, dass es auf Erden errichtet wird. Jesus sagt: Betet, dass das Reich Gottes „wie im Himmel, so auf Erden“ komme. Ist das nicht bemerkenswert? Das Königreich ist nicht nur im Himmel, es ist auch dazu bestimmt, auf Erden zu sein! Das eröffnet eine ganz neue Sichtweise auf die Realität um uns herum. Wir sehnen uns nicht länger danach, in den Himmel zu kommen, wenn wir sterben. Nein, wir sehnen uns danach, dass Gott sein Reich auf Erden errichten wird!
Kann es sein, dass Gott tatsächlich Sein Reich auf Erden errichtet? Hier müssen wir sehr vorsichtig sein. Zunächst beachten wir, dass das Reich Gottes ein himmlisches Königreich ist. Unsere Berufung und unsere Realität ist, dass wir, nachdem wir durch den Geist wiedergeboren wurden, bereits „mitversetzt in die himmlischen [Regionen] in Christus Jesus“ sind (Epheser 2, 6). „Unser Bürgerrecht aber ist im Himmel, von woher wir auch den Herrn Jesus Christus erwarten als den Retter“ (Philipper 3, 20).
Wir sehnen uns nach einem neuen Himmel und einer neuen Erde und danach, dass das himmlische Jerusalem vom Himmel herabsteigt (Offenbarung 21).
Doch bevor dies geschehen kann, sagt uns die Bibel, dass auf der Erde viel geschehen muss. Das Kommen des himmlischen Königreichs auf die Erde geschieht nicht nur in einem Augenblick. Das Evangelium vom Königreich muss in die ganze Welt gehen, die Ernte aller Gläubigen muss gesammelt werden, und die Kinder Jakobs (das jüdische Volk) müssen aus allen Nationen, in die sie zerstreut wurden, nach Jerusalem, Judäa und Samarien gebracht werden. Die beiden und die zehn Stämme werden unter Christus wieder vereint werden (Sacharja 11, Hesekiel 37) und der Heilige Geist wird über das Volk Israel ausgegossen werden (Hesekiel 37). Die Nationen werden versuchen, Jerusalem zu zerstören, nur um vom Herrn selbst besiegt zu werden (Sacharja 12–14). Sobald die Völker, die sich Gott widersetzen wollen, besiegt sind, wird das Gesetz von Zion ausgehen, das Wort des Herrn aus Jerusalem (Jesaja 2).
Andrew Tucker im Vorstellungsvideo von Christen an der Seite Israels/International; auch da spricht er über das kommende Königreich des Herrn.
Um die Zeiten zu verstehen, in denen wir leben, müssen wir Gottes Brille aufsetzen und die Welt so betrachten, wie er sie betrachtet. Das bringt uns zum aktuellen Geschehen. Die Errichtung des Himmelreiches auf Erden hat einen grossen Einfluss auf das Weltgeschehen. Deshalb ist Jerusalem so wichtig, und deshalb müssen wir die Rückkehr des jüdischen Volkes als das vielleicht grösste Wunder der letzten 150 Jahre anerkennen.
Die Bibel macht deutlich, dass die physische Stadt Jerusalem das Zentrum des Reiches Gottes sein wird, wenn es auf Erden errichtet wird. Sie sagt uns auch, dass Jerusalem für die umliegenden Nationen ein „Kelch der Aufregung“, ein „belastender Stein“ sein wird. In diesem Licht können wir beginnen, die Gründe für die unverhältnismässige und irrationale Wut in den Nationen des Nahen Ostens gegen Präsident Trump nach seiner jüngsten Entscheidung, die US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen, zu verstehen.
Wenn wir die offenbarten Absichten Gottes kennen und verstehen, sind wir aufgefordert, inbrünstig zu Gott dem Vater zu beten, wie Jesus es getan hat. Jesus sagte seinen Jüngern, sie sollten mutig sein und im Glauben an seinen Namen beten – im Glauben, dass unser himmlischer Vater alles geben wird, worum sie bitten – vorausgesetzt, sie bitten um die Dinge, die ihm wichtig sind.
Wagen wir es, Gott, den Herrn, zu bitten, Sein Reich auf Erden zu errichten, wie es im Himmel ist? Und wagen wir es, Ihn zu bitten, uns für sein grosses Werk einzusetzen?
Quelle des englischen Originals: https://www.whyisrael.org/2018/02/19/thy-kingdomcome-thy-will-be-done/