Südukraine: Damm bei Nowa Kachowka zerstört. Katastrophe im Gange?
Von Koen Carlier. Übersetzt von Anemone Rüger
Nachdem am Dienstag von Mitternacht bis vier Uhr morgens Luftalarm herrschte und 35 Raketen auf die Ukraine abgefeuert wurden, erhielten wir in den frühen Morgenstunden weitere beunruhigende Nachrichten.
Was wir schon lange befürchtet hatten, ist nun bittere Wirklichkeit geworden: Der wichtige Staudamm von Nowa Kachowka ist zerstört und große Teile der Provinz Cherson (28.000 Quadratkilometer groß) sind überflutet.
Busse und Züge, Boote und Rettungskräfte sind ständig im Einsatz, um die Bewohner aus den fast überfluteten Dörfern und Städten in der Nähe des riesigen Flusses Dnepr zu evakuieren. Dabei wurden einige Polizisten verletzt, da die Stadt weiterhin von russischer Seite beschossen wird – die russischen Truppen befinden sich auf der gegenüberliegenden Dnepr-Seite. Erst vor wenigen Tagen wurde eine Universität in Cherson bombardiert.
Evakuierung nach Israel?
Als Team Christians for Israel – Ukraine haben wir die Leiter der jüdischen Gemeinden in den Provinzen Cherson und Saporosche darüber informiert, dass unser Evakuierungsbus und unsere Transporter einsatzbereit sind. Im vergangenen Jahr haben wir viele Evakuierungsfahrten aus diesen Provinzen durchgeführt. Wird es jetzt eine neue Welle jüdischer Flüchtlinge geben, die nach Israel gehen wollen?
Lebensmittelhilfe
Ende dieser Woche erwarten wir eine weitere Lieferung von 26.000 Kilogramm Lebensmitteln, die wir dann verpacken und dort verteilen werden, wo sie gebraucht werden. Dabei können wir glücklicherweise auf die Hilfe vieler treuer Helfer vor Ort zählen.
Suppenküchen
Wir unterstützen 16 Suppenküchen in der Ukraine, die vor allem bedürftigen jüdischen Senioren, Kranken und Flüchtlingen zugutekommen. Sie können sich mehrmals pro Woche eine doppelte Mahlzeit abholen oder die Mahlzeiten werden nach Hause gebracht. Allein in Kiew unterstützen wir vier Suppenküchen. Vor allem ältere Menschen und Holocaust-Überlebende trauen sich wegen der vielen Drohnen- und Raketenangriffe nicht mehr auf die Straßen der Hauptstadt. Wir können die Bitten nicht ignorieren, diese Suppenküchen weiterhin zu unterstützen und Mahlzeiten an ältere Juden und Flüchtlinge zu liefern. Es sieht auch nicht danach aus, dass sich die Lage in nächster Zeit verbessert. So rechnen wir weiter mit Ihrer tatkräftigen Hilfe, um den Bedürftigen im Kriegsgebiet zu helfen.
Wenn Sie unsere Hilfsprojekte unterstützen wollen, können Sie dies hier tun. Vielen Dank!